Was ist das Polyjet Verfahren?
Das Polyjet-Druckverfahren ist auch unter der Bezeichnung Multi-Jet-Modeling (MJM) bekannt und gehört zu den Additiven Druckverfahren. Der Polyjet-Druck funktioniert ähnlich wie bei einem Tintenstrahldrucker – mit dem Unterschied, dass nicht zweidimensional Farbe auf Papier aufgebracht wird, sondern mithilfe von flüssigen Fotopolymeren im Schichtbauverfahren ein dreidimensionales Objekt entsteht. Im Rahmen des Rapid Prototyping ist das Polyjet-Verfahren beliebt, da UV-Licht die Fotopolymere rasch verfestigt und somit das gedruckte Objekt in Kürze fertig ist.
Wie funktioniert das Polyjet-Verfahren?
Vor dem Druck berechnet eine spezielle CAD-Software, entlang welcher Linien das Fotopolymer und in welchen Bereichen Stützstrukturen auf die Arbeitsplatte aufgespritzt werden. Als Grundmaterial, das für dieses Verfahren verwendet wird, dienen UV-lichtempfindliche Fotopolymere.
Ist das zu druckende Objekt im CAD-Programm fertig erstellt, werden die Daten an den Drucker gesendet. Hier sprüht bzw. jettet der Druckkopf das flüssige Ausgangsmaterial entlang der Vorgaben mit mehreren Düsen in winzigen Tropfen auf eine bewegliche Druckplatte. Bei jedem Arbeitsschritt wird das flüssige Fotopolymer gleichzeitig mithilfe von UV-Licht ausgehärtet. Die UV-Lampe ist direkt am Druckkopf angebracht. Die Druckplatte bewegt sich anschließend um die Dicke der aufgebrachten Schicht nach unten. Nun kann die nächste Schicht aushärtender Polymere aufgetragen werden – solange, bis das im Computer vorgegebene Objekt fertig ist.
Auf was muss beim Polyjet-Verfahren geachtet werden?
Das 3D-Drucken mit der Polyjet-Technologie ist ein Freiraumverfahren: Es sind also Stützstrukturen notwendig, die vorher digital mitberechnet werden müssen. Diese Supportstrukturen können danach manuell mit einem Wasserstrahl oder durch ein spezielles Lösungsbad entfernt werden.
Das Polyjet-Verfahren erlaubt einen Materialmix während eines Druckprozesses. Das UV-lichtempfindliche Polymer ist in verschiedenen Farben sowie transparent erhältlich. Die Gestaltung mehrfarbiger Werkteile stellt also kein Problem dar.